Das Jagdhorn ist das Blasinstrument der Jäger. Der Name "Horn" ist ein Hinweis darauf, dass das Jagdhorn aus dem Tierhorn weiterentwickelt wurde.
Die seit dem 16. Jh. im Kreis gewundenen Metallröhren konnten beliebig lang gestaltet werden. So hatte das "große Horn", das heutige Parforcehorn des 17. Und 18. Jh. bis zu 7 Windungen und erreichte gegenüber dem Tierhorn einen größeren Tonumfang innerhalb der Naturtonreihe, wobei die verschiedenen Töne mit jeweils veränderter Lippenstellung und -spannung hervorgebracht werden.
Die kurzen Tierhörner blieben aus praktischen Gründen weiterhin im Gebrauch und führten erst im 18. Jh. zur Entwicklung des Fürst Pless Hornes unserer Tage.
Das Fürst Pless Horn bildet den Kern der deutschen Jagdmusik. Ohne die gebräuchlichen Jagdsignale wäre eine ordnungsgemäße Durchführung und somit die Verständigung während einer Jagd undenkbar. Natürlich sind die Bläsergruppen von jeher daran interessiert, neben den Jagdsignalen auch Märsche und Fanfaren zu blasen. Die geringen Naturtöne lassen durch die Kombination mit den Parforcehörnern in B eine Vielzahl von Möglichkeiten zu.
Für die sogenannte "Große Jagdmusik" stehen uns die Parforcehörner in Es-Dur mit einem größeren Tonumfang zur Verfügung. Damit bietet sich eine breite Palette vom einfachen Jägerlied bis zur Hubertusmesse. Ebenso stehen heute Ventilhörner mit dem vollen Tonumfang für große Jagdhornkonzerte zur Verfügung.
Die Jäger bevorzugen jedoch auch heute noch die Naturhörner ohne Ventile, um damit die Ursprünglichkeit der Jagd zu dokumentieren.